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Für Gosberg gibt es keine einfache Lösung

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Ortsdurchfahrt Gosberg: Die Proteste sind unübersehbar. Foto: Ulrich Graser

Forchheim, speziell der Stadtteil Burk, kann von Glück reden. Mit der Eröffnung der Westspange der so genannten Südumgehung hat insbesondere der Schwerlastverkehr aus Richtung Höchstadt die Möglichkeit, an Forchheim vorbei zu fahren. Gosberg, das 500-Seelendorf  ein paar Kilometer weiter östlich, kann davon weiter nur träumen.

Auf meinen Artikel von letzter Woche hin über die Situation in Gosberg haben sich einige Bürgerinnen telefonisch bei mir gemeldet. Das finde ich wichtig, wir haben uns auch gut unterhalten. Die Anrufer verstanden die Tendenz des Artikels als einseitig. Der Grund: Bei meinem Besuch in Gosberg und bei einigen Telefonanrufen mit relativ wahllos herausgegriffenen Ortsbewohnern machte ich die erstaunliche Erfahrung, dass keineswegs das gesamt Dorf hinter der Forderung steht, es müsse um jeden Preis eine Ortsumgehung her. Deswegen hatte ich geschrieben, dass durchaus nicht alle Gosberger eine Umgehungsstraße wünschen.

Die stärksten Befürworter der Umgehung wohnen natürlich an der Hauptdurchgangsstraße. Ihre Plakate kann nicht übersehen, wer dort entlangfährt. Ich habe nahezu alle abgelichtet und in eine Bildergalerie gestellt. Umso überraschter war ich, abweichende Meinungen zu hören. Diese werden aber jetzt von den Umgehungsbefürwortern zumindest kleingeredet als nicht besonders relevant.

Um das mal klarzustellen, und das habe ich auch den Anruferinnen gesagt: Ich kann jeden Anwohner der Hauptstraße verstehen, der gegen die wirklich unerträgliche Lärmbelastung protestiert und dafür Abhilfe fordert. Und ihr Argument wurde auch im kritisierten Artikel explizit angeführt. Aber die Vorstellung, es könnte tatsächlich eine Umgehungstrasse “möglichst weit in Richtung Forchheim” geben, halte ich ehrlich gesagt für verfehlt. Auf Forchheimer Flur sind mehrere Schutzgebiete ausgewiesen, vom Trinkwasser bis zu den Vögeln, da wird keine Bundesstraße entstehen. Und der nächste Vorschlag, eine Ortsumfahrung entlang der Bahntrasse, ist aus meiner Sicht genauso unrealistisch. Die dortigen Anwohner würden ihres Lebens nicht mehr froh und würden zurecht Sturm laufen dagegen.

Bleibt: Eine Trasse östlich von Gosberg, Richtung Dobenreuth – und die will auch niemand im Ort.

Deswegen sage ich: Eine einfache Lösung per Umgehungsstraße wird es nicht geben, schon gar nicht in absehbarer Zeit (denn das darf man nicht vergessen: Geld ist keines vorhanden im Staatssäckel).

Was statt dessen not tut ist, dass sich alle Beteiligten mal zusammenraufen und überlegen, was grundsätzlich anders gemacht werden könnte. Da müssen neue Verkehrskonzepte auf den Tisch. Ich habe keine Patentlösung. Aber ich finde den Weg über Gosberg in die Fränkische schon heute wegen der vielen Kurven einfach unattraktiv. Also sollten halt noch weitere Schikanen eingebaut werden, um all diejenigen möglichst fernzuhalten, die die Gosberger nicht am Ort haben wollen. Klar ist ja auch, dass es solchen und solchen Verkehr gibt in Gosberg: Denjenigen, der in den Läden und Wirtshäusern anhält und Geld da lässt, und denjenigen, für den die Strecke sozusagen auf dem Weg liegt. Eine deutliche Reduzierung der Verkehrsbelastung ist nur zu erreichen, wenn der unnötige Verkehr herausgehalten wird aus dem Ort. Und da vermisse ich bisher von allen Seiten konkrete und praktikable Vorschläge.


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